Die Wirkung der Sprache

In digitalen Produkten wird viel Wert auf Layouts, Interaktionen und technische Perfektion gelegt. Doch ein entscheidender Faktor wirkt oft im Hintergrund – die Sprache. Ob Mikrotexte in Formularen, der Umgang mit geschlechtergerechter Sprache oder der Tonfall, mit dem Nutzer:innen angesprochen werden: All das beeinflusst, wie Menschen ein digitales Erlebnis wahrnehmen. Sprache ist UX. Sie lenkt, erklärt, vermittelt – und oft entscheidet sie darüber, ob Nutzer:innen sich abgeholt oder ausgeschlossen fühlen. Gerade deshalb lohnt es sich, genau hinzuhören, was unsere Interfaces eigentlich sagen. 

Drei unterschätzte Sprachhebel in der UX:

Microcopy

Kurz, präzise, oft übersehen: Microcopy ist der unsichtbare Assistent auf digitalen Wegen. Sie hilft weiter, nimmt Unsicherheiten und gibt Orientierung – in Buttons, Tooltips oder Fehlermeldungen. Gute Microcopy ist unauffällig, aber wirkungsvoll. Sie sorgt dafür, dass Nutzer:innen sich intuitiv zurechtfinden und nicht ins Stolpern geraten – gerade an kritischen Stellen wie Check-out oder Formularen.

Gendern

Gendergerechte Sprache schafft Sichtbarkeit und stärkt das Vertrauen in digitale Produkte. Wer inklusiv formuliert, signalisiert: Unsere Plattform ist für alle da. Gleichzeitig verändert Gendern den Sprachfluss – Lesbarkeit und Konsistenz sind daher entscheidend. Egal ob Doppelpunkt, Sternchen oder neutrale Umschreibungen: Wichtig ist, dass der gewählte Stil durchgängig angewendet wird. Nur so bleibt die Kommunikation klar, respektvoll und zugänglich.

Tonalität

Tonalität verleiht Marken Persönlichkeit. Ob freundlich, sachlich oder verspielt – der Tonfall beeinflusst, wie Inhalte wahrgenommen werden. Er schafft Nähe, Vertrauen und Orientierung. Eine gut gewählte Tonalität passt zur Zielgruppe, ist konsistent über alle Kanäle hinweg und unterstützt das digitale Erlebnis aktiv. Sie sorgt dafür, dass die Marke nicht nur verstanden, sondern auch gefühlt wird.

UX beginnt mit dem ersten Wort

Sprache ist mehr als Text. Sie ist Haltung, Marke, Strategie. Wer digitale Produkte entwickelt, sollte Wörter mit der gleichen Sorgfalt gestalten wie Buttons oder Nutzerflows. Denn jedes „Weiter“, jedes „Hoppla, da ist was schiefgelaufen“ ist ein Moment der Kommunikation – und damit ein Moment, der zählt. Sprache wirkt leise, aber tief. Sie ist der meistunterschätzte Hebel, um Nutzererlebnisse nicht nur zu steuern, sondern zu verbessern.

Frequently Asked Questions

Microcopy sind kurze, funktionale Texte in digitalen Interfaces – wie Button-Beschriftungen, Formularhilfen oder Fehlermeldungen. Sie begleiten Nutzer:innen durch digitale Prozesse und helfen, Entscheidungen zu treffen. Gute Microcopy sorgt für Orientierung, Vertrauen und ein reibungsloses Nutzungserlebnis.

Das Gendern ist keine Pflicht, aber ein starkes Signal für Inklusion. Es zeigt, dass alle Nutzer:innen angesprochen werden – unabhängig von Geschlecht oder Identität. Wer sich dafür entscheidet, sollte allerdings konsistent und stilistisch bewusst gendern, um Verständlichkeit und Leserlichkeit zu wahren.

Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, aber einige Varianten (z. B. Gender-Doppelpunkt) gelten als barriereärmer für Screenreader. Wichtig ist, eine Form zu wählen, die zur Marke passt – und sie durchgängig zu verwenden. Einheitlichkeit sorgt für Klarheit und Professionalität.

Tonalität bezeichnet den sprachlichen Stil und den „Charakter“ einer Marke. Sie kann locker, seriös, humorvoll oder empathisch sein – Hauptsache, sie passt zur Zielgruppe und bleibt über alle Touchpoints hinweg konsistent. Die richtige Tonalität schafft Vertrauen und Markenbindung.

Am besten durch ein bewusstes Content-Design: Sprache frühzeitig in die UX-Strategie integrieren, klare Guidelines entwickeln (z. B. für Microcopy und Tonalität) und regelmäßig testen, wie Nutzer:innen auf bestimmte Texte reagieren. Auch kleine Textbausteine sollten genauso viel Aufmerksamkeit erhalten wie Design oder Funktion.

Die Wirkung der Sprache

26.05.2025

Microcopy, Gendern und Tonalität sind kleine, oft übersehene Stellschrauben mit großer Wirkung auf die User Experience. Warum Worte genauso viel UX-Power haben wie Design und Code – und wie man sie gezielt einsetzt, erfahren Sie in diesem Artikel.

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