


Die Wirkung der Sprache
In digitalen Produkten wird viel Wert auf Layouts, Interaktionen und technische Perfektion gelegt. Doch ein entscheidender Faktor wirkt oft im Hintergrund – die Sprache. Ob Mikrotexte in Formularen, der Umgang mit geschlechtergerechter Sprache oder der Tonfall, mit dem Nutzer:innen angesprochen werden: All das beeinflusst, wie Menschen ein digitales Erlebnis wahrnehmen. Sprache ist UX. Sie lenkt, erklärt, vermittelt – und oft entscheidet sie darüber, ob Nutzer:innen sich abgeholt oder ausgeschlossen fühlen. Gerade deshalb lohnt es sich, genau hinzuhören, was unsere Interfaces eigentlich sagen.
UX beginnt mit dem ersten Wort
Sprache ist mehr als Text. Sie ist Haltung, Marke, Strategie. Wer digitale Produkte entwickelt, sollte Wörter mit der gleichen Sorgfalt gestalten wie Buttons oder Nutzerflows. Denn jedes „Weiter“, jedes „Hoppla, da ist was schiefgelaufen“ ist ein Moment der Kommunikation – und damit ein Moment, der zählt. Sprache wirkt leise, aber tief. Sie ist der meistunterschätzte Hebel, um Nutzererlebnisse nicht nur zu steuern, sondern zu verbessern.
Frequently Asked Questions
FAQ
Microcopy sind kurze, funktionale Texte in digitalen Interfaces – wie Button-Beschriftungen, Formularhilfen oder Fehlermeldungen. Sie begleiten Nutzer:innen durch digitale Prozesse und helfen, Entscheidungen zu treffen. Gute Microcopy sorgt für Orientierung, Vertrauen und ein reibungsloses Nutzungserlebnis.
Das Gendern ist keine Pflicht, aber ein starkes Signal für Inklusion. Es zeigt, dass alle Nutzer:innen angesprochen werden – unabhängig von Geschlecht oder Identität. Wer sich dafür entscheidet, sollte allerdings konsistent und stilistisch bewusst gendern, um Verständlichkeit und Leserlichkeit zu wahren.
Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, aber einige Varianten (z. B. Gender-Doppelpunkt) gelten als barriereärmer für Screenreader. Wichtig ist, eine Form zu wählen, die zur Marke passt – und sie durchgängig zu verwenden. Einheitlichkeit sorgt für Klarheit und Professionalität.
Tonalität bezeichnet den sprachlichen Stil und den „Charakter“ einer Marke. Sie kann locker, seriös, humorvoll oder empathisch sein – Hauptsache, sie passt zur Zielgruppe und bleibt über alle Touchpoints hinweg konsistent. Die richtige Tonalität schafft Vertrauen und Markenbindung.
Am besten durch ein bewusstes Content-Design: Sprache frühzeitig in die UX-Strategie integrieren, klare Guidelines entwickeln (z. B. für Microcopy und Tonalität) und regelmäßig testen, wie Nutzer:innen auf bestimmte Texte reagieren. Auch kleine Textbausteine sollten genauso viel Aufmerksamkeit erhalten wie Design oder Funktion.